Die inklusive Pädagogik beschreibt einen Ansatz, der im Wesentlichen auf der „Wertschätzung der Vielfalt“ beruht. In einem inklusiven Bildungssystem lernen Menschen mit und ohne Behinderungen von Anfang an gemeinsam. Homogene und damit separierende Lerngruppen werden nicht gebildet. Von der Kindertagesstätte über die Schulen und Hochschulen bis hin zu Einrichtungen der Weiterbildung wird niemand aufgrund einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen. Vielmehr ist es die Aufgabe des Bildungssystems, durch Bereitstellen von speziellen Mitteln und Methoden, einzelne Lernende besonders zu unterstützen und zu fördern. Nicht das Individuum muss sich also an ein bestimmtes System anpassen, sondern das System muss umgekehrt die Bedürfnisse aller Lernenden berücksichtigen und sich gegebenenfalls anpassen.
Das bedeutet für uns:
In unserem Kindergarten besteht für Kinder, die am Vormittag die SVE besuchen, im Anschluss daran (je nach freier Kapazität) die Möglichkeit in unserer Einrichtung betreut zu werden.
Somit können die Kinder, die in vielen Fällen schon vor dem Wechsel in die SVE unseren Kindergarten besucht haben, weiterhin mit ihren „alten Freunden“ Kontakt halten.
Kinder mit körperlicher Behinderung können aufgrund unserer räumlichen Gegebenheiten wie z.B. ein sehr enger Flurbereich, steile Treppen in das Untergeschoss und in den Garten nur nach eingehender Prüfung unter bestimmten Voraussetzungen in unserer Einrichtung aufgenommen werden. Ist die Aufnahme in unsere Einrichtung nicht möglich, geben wir gerne Hilfestellung zur Kontaktaufnahme zwecks weiterer Vorgehensweise mit der in Sylbach angesiedelten Lebenshilfe.
Partizipation bedeutet:
In der Pädagogik versteht man unter dem Begriff der Partizipation die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen bei allen das Zusammenleben betreffenden Ereignissen und Entscheidungsprozessen. (Hinweis: gezielte Beschäftigungen oder Aktivitätsangebote).
Dies bedeutet für uns:
Unter Berücksichtigung unserer regelmäßigen Beobachtungen bezüglich ihrer Interessen ermuntern und unterstützen wir die Kinder eigene Wünsche, Vorstellungen und Ideen zu artikulieren bzw. durch das Malen bildnerisch darzustellen.
Im von uns wertgeschätzten Dialog fließen Vorüberlegungen der pädagogischen Fachkräfte und Anregungen der Kinder in gemeinsame Kinderkonferenzen ein.
Hier hat jedes Gruppenmitglied die Möglichkeit demokratisch über Alltagsinhalte sowie geplante Rahmenthemen aktiv durch Handzeichen mitzuentscheiden.
Besonders für die jüngeren Kinder wählen wir eine anschaulichere Methode der Mitbestimmung. Hier werden Muggelsteine, Edelsteine, Plättchen o.ä. in der Mitte des Kreises bereit gelegt. Gleichzeitig veranschaulichen besprochene Utensilien, Bilder und Materialien die zur Abstimmung stehenden Themen. Nun haben die Kinder die Chance ihren Stein auszuwählen und beim bevorzugten Interessengebiet abzulegen. Die Mehrheit der zugeordneten Steinchen entscheidet schließlich darüber, welches Themengebiet erarbeitet werden soll. Somit wird der Baustein für unser Wahlsystem der Demokratie schon im Kindergarten gelegt. Die Kinder lernen, dass die Mehrheit entscheidet.
Unsere Konzeption soll dazu beitragen, die tägliche pädagogische Arbeit mit den Kindern transparent darzustellen. Sie stellt aber keinen endgültigen, abgeschlossenen Prozess dar, sondern wird immer wieder Anstoß zum Überdenken unserer Arbeit geben und sich der aktuellen Situation stellen.